Kaltplasmatherapie zur Wundbehandlung
Die Kaltplasmatherapie ist eine neuartige Methode, die die Wundheilung aktiviert, Wundinfektionen vorbeugt und infizierte chronische Wunden therapiert.
Sprechen Sie uns gerne auf diese innovative Therapieform an: Seit Anfang 2021 bieten wir die Kaltplasmatherapie in unserer Praxis an. Einige Fragen, die Sie zur Kaltplasmatherapie eventuell haben könnten, haben wir hier für Sie beantwortet:
Mit welchem Gerät wird behandelt?
Das Gerät, mit dem die Kaltplasmatherapie durchgeführt wird, ist das so genannte Plasma care®.
Wie läuft die Behandlung ab?
Nach der Wundreinigung wird das Plasma care® mit aufgesetztem sterilem Abstandshalter angeschaltet. Der Abstandshalter wird vorsichtig ca. eine Minute auf die Wundoberfläche gehalten. Ist die Wundfläche größer als der Kontaktaufsatz, erfolgen mehrere Behandlungen nacheinander.
Ist die Behandlung schmerzhaft?
Die Behandlung ist absolut schmerzfrei. Es werden keine Schmerzmittel benötigt.
Welche Wunden können mit dem Plasma care® behandelt werden?
- (chronische) Wunden mit stagnierender Wundheilung (keine oder kaum Heilungstendenz seit Tagen oder Wochen)
- Wunden mit starker bakterieller Belastung oder mit multiresestenten Keimen
- Wunden von Patienten mit Allergien oder Resistenzen gegen Antiseptika und Antibiotika
Welche Wunden dürfen nicht mit Kaltplasma behandelt werden?
- Wunden an Schleimhäuten
- Wunden an offenliegenden Organen
- blutende Wunden
- Wunden im Kopfbereich
- Wunden an Kindern unter 12 Jahren
Wie häufig muss die Behandlung wiederholt werden?
Sind Wunden bereits chronisch infiziert, sollte die Kaltplasmatherapie zweimal pro Woche durchgeführt werden. Nach insgesamt 4 bis 6 Wochen kann die absolut schmerzfreie Therapie meist abgeschlossen werden. Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Auch Allergiker und Patienten mit Resistenzen gegen Antiseptika und Antibiotika können behandelt werden.
Wie funktioniert der Plasma care®?
Der Plasma care® generiert ein ionisiertes Gas, dem sogenannten Plasma. Es ist ein Mix aus Elektronen, Ionen, Ozon und weiteren reaktiven Verbindungen. Mit Hilfe dieses Gases werden Bakterien, multiresistente Erreger, Pilze und auch Viren in der Wunde inaktiviert. Direkt in der Zellmembran der Erreger erzeugt das Plasma Mikroporen, die die Erregerzellen zerstören. Menschliche Zellen bleiben unbeschadet. Sie sind zusätzlich durch die Zellmembran und zellbiologische Schutzmechanismen geschützt. Es kann sogar sein, dass der durch das kalte Plasma verursachte oxidative Stress zellbiologische Überlebensmechanismen stimuliert. Das wiederum könnte die verbesserte Wundheilung erklären.
Was kostet die Behandlung?
Die Kaltplasmatherapie wird noch nicht von allen Kostenträgern (Krankenkasse/Beihilfe/Berufsgenossenschaft) übernommen, somit handelt es sich vorerst um eine privatärztliche Leistung. Sie wird nach GOÄ mit der Ziffer A566, das entspricht ca. 50,00 € abgerechnet. Der Behandlungsaufsatz pro Sitzung kostet 15,00 €. Insgesamt ergeben sich Kosten von ca. 65,00 € pro Sitzung.
Die übrigen ärztlichen Leistungen wie z.B. Beratung, Befundkontrolle und Verband werden von den jeweiligen Krankenkassen getragen.